Sechs Geschwister Well begeistern die Zuschauer in Prien

Saukomisch bis anrührend beinander

Ursprünglich war das Konzert der Geschwister Well, unter dem Motto „Fein sein – beinander bleibn“ im kleinen Priener Kursaal geplant. Doch die Nachfrage erwies sich als so groß, dass sich die Verantwortlichen der Priener Tourismus-GmbH rasch dazu entschlossen, die Veranstaltung in den großen Kursaal zu verlegen.

Geschwister Well in Prien

Foto: OVB

Zünftig war’s mit den Geschwistern Well im großen Priener Kursaal.
Und das war gut so. War doch das Konzert mit 568 Besuchern schnell ausverkauft und der Kursaal restlos vollbesetzt.

„Nur“ sechs der insgesamt 15 Well-Geschwister standen auf der Bühne und stellten selbst in dieser Formation eine richtige Großfamilie dar. Die Rollen waren gerecht verteilt: drei Frauen und drei Männer. Neben Burgi , Bärbi und Moni von den Wellküren sowie Stofferl und Michael von der Biermösl Blosn ergänzte Bruder Karli die Well-Geschwister.

Noch zahlreicher als die Schwestern und Brüder war die Anzahl der Instrumente. Da gab es sämtliche Blechblas-Instrumente bis hin zur riesigen Tuba, Saiten-Instrumente jeder Art und ausgefallene Instrumente wie den Dudelsack, die Drehleier oder die Nonnentrompeten der drei Schwestern, Alphörner und Kuhglocken. Blitzschnell wechselten dabei die sechs ihre Instrumente.

Nach Herzenslust wurde gespielt, gesungen, gejodelt und geplattelt und in der unverwechselbaren Art der Well-Geschwister aus der bunten Familiengeschichte erzählt: witzig und lustig, direkt und unverblümt, saukomisch bis anrührend.

Wie ein roter Faden zog sich die Sache mit dem Schürhaken durchs Programm, die sich zwischen der Eineinhalbjährigen im Laufstall und dem Dreijährigen abspielte, bis hin zum „Kartoffelsalat-Drama“. Die Geschwister „rauften bis aufs Messer“, stritten sich lautstark, um sich dann wieder zu vertragen. Dabei kam es zum Lied und Programm-Titel „Fein sein, beinander bleibn“. Es war einer der wenigen rührseligen Momente des Abends, bei denen Moni, wohl im Gedenken an die kürzlich verstorbene Mutter, ihre Tränen nicht zurückhalten konnte.

Ansonsten ging es ziemlich turbulent zu. Die Geschwister Well zeigten, dass sie nicht nur musizieren und singen, sondern auch schauspielern können. So erlebten die Zuschauer eine gekonnte Mischung aus Komödie und Kabarett und das alles ziemlich temporeich. Rasante Zungenbrecher gab’s im „Medikamenten-Jingle“ und noch rasantere im Instrumenten-Wettstreit. Fast akrobatisch war der Rap, „Forty Cents“, die Forderung eines fairen Milchpreises für die Bauern, faszinierend das Potpourri von Ravels „Bolero“ über eine alpenländische Polka zu Trompeten-Improvisationen von Stofferl zu den Hochzeitsmärschen von Wagner und Mendelssohn.

Auch die bayerischen Politiker wurden nicht verschont, vor allem in den Gstanzln. So sei der bayerische Finanzminister Markus Söder ein wirklich schöner Mann, wenn da nicht nur sein Kopf störte! Natürlich kamen die Well-Geschwister nicht an Uli Hoeness vorbei. „Mr. Hoeness can`t come, he ist on holidays“, heißt es in einem Telefonat in radebrechendem Englisch mit einem Freund in Texas.

Gut vorbereitet hatten sich die sechs Well-Geschwister auf ihren Priener Auftritt. So sei das Naturdenkmal im Eichental angeblich zum Kulturerbe erhoben worden. Lokalkolorit verliehen sie immer wieder mit der „Tatsache“, dass Prien ein kleiner Ort in der Nähe von Rimsting sei.

Die 568 Besucher aus Prien und Umgebung waren begeistert. Selbst nach zweieinhalbstündigem Programm klatschten sie heftig um Zugaben. Die Well-Geschwister erfüllten sie gerne.

Hier geht’s zum Original bei OVS Online

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